Die monumentale Tafel ist durch horizontale und vertikale Teilungen in vier Streifen mit 25 Bildfeldern aufgeteilt. 23 Bildfelder werden durch den Totentanz mit 21 Paaren eingenommen. Der Künstler vermischte das traditionelle Schema der Ständeabfolge mit Motiven aus der eignen, zeitgenössischen Lebenswelt um 1710. So ist ein einzigartiges Panorama der ländlich-bäuerlichen Gesellschaft der Innerschweiz zu Beginn des 18. Jahrhunderts entstanden. Der Totentanz von Emmetten ist eine wichtige Quelle für das Leben in der Innerschweiz um 1710, besonders auch für die Kleidung.
Lage
Das Bild war bis zum Abbruch des Beinhauses 1932 im Beinhaus von Emmetten aufgehängt. Für das Beinhaus war es wohl geschaffen worden. Rettung durch den damaligen Pfarrer Franz Xaver Gabriel. Seit 1935 hängt das Bild am jetzigen Standort in der Heiligkreuz-Kapelle.
Datierung
nicht datiert, um 1710 (Bau des Beinhauses).
Künstler
nicht signiert, unbekannt.
Auftraggeber
wahrscheinlich einer der Pfarrherren von Emmetten, Carl Tanner oder Johann Peter Hegglin.
Restaurierungen
um 1932 durch Kunstmaler Willy Mernsinger, Beckenried. Bild und Kapelle sind in gutem Zustand.
Beschaffenheit
Ölmalerei auf Holz.
Masse
Der obere Bildabschluss ist bogenförmig. Die untere Rahmenleiste ist 4,72 Meter lang.
Inschriften
Über die vier Streifen ist ein einheitliches, helles Schriftband gezogen. Unter jedem Totentanzpaar steht eine vierzeilige Strophe.
Bemerkungen
Das Bild ist tagsüber in der Kapelle frei zugänglich.
Literatur
Regula Odermatt-Bürgi, Totentänze der Innerschweiz, in: Georg Carlen u. a., Todesreigen – Totentanz. Die Innerschweiz im Bannkreis barocker Todesvorstellungen, Luzern 1996, S. 35-75. Der Totentanz von Emmetten S. 54-67.
Reiner Sörries, Tanz der Toten – Totentanz. Der monumentale Totentanz im deutschsprachigen Raum, Dettelbach 1998, S. 227-228.
Hans Georg Wehrens, Der Totentanz im alemannischen Sprachraum, Regensburg 2012, S. 227-230.
Bilder
Franz Egger